Nun hat man in den neueren Zeiten immer diese drei höchsten Ideale der Menschheit in Zusammenhang gebracht mit den drei uns bekannten und in den verschiedensten Beziehungen betrachteten menschlichen Seelenkräften. Man hat das Ideal der Weisheit mit dem Denken oder dem Vorstellen in Zusammenhang gebracht, das Ideal der Schönheit mit dem Fühlen, das Ideal der Güte mit dem Wollen.
Weisheit kann dem Menschen nur werden in klaren Vorstellungen, in klarem Denken. Das, was Gegenstand der Kunst ist, das Schöne, kann nicht so erfasst werden. Das Fühlen ist diejenige Seelenkraft, die vorzugsweise zu tun hat mit der Schönheit, so sagten die Seelenforscher, die Psychologen seit langer Zeit. Und das, was als das Gute in der Welt sich verwirklicht, hängt mit dem Wollen zusammen.
Rudolf Steiner (GA 272, S. 194)
Unser ICH und die Seele (Bewusstsein) | ||||
Denken | Fühlen | Wollen | ||
Bewusstseins-zustand | Wach-bewusstsein | Traumbewusstsein | Schlaf-bewusstsein | |
Sinnes-wahrneh-mungen | Gedanken | Empfindun-gen | Gefühle | Willens-impulse |
Vorstellungen | kalt/warm hart/weich spitz/stumpf hell/dunkel trocken/ feucht | Sympathie/ Antipathie, Lust/Unlust | Handlungen: werden uns erst durch das voran-gehende Denken bewusst | |
Art des Urteils | Kognitives Erkenntnis-Urteil: richtig/falsch Kriterium der universellen Wahrheit | Emotionales/ästhetisches Urteil: schön/hässlich Kriterium unseres persönlichen Gefühls, aber nicht der universellen Wahrheit. Dieses Urteil sagt nur etwas über uns selbst aus, aber nicht über den anderen | Moralisches/ ethisches Urteil: gut/böse | |
Bereich von möglichen gesundheit-lichen Belastungen | Nerven-system: Ausgleich durch Gedanken der Wahrheit | Gefühle/Emotionen: Ausgleich durch schöne Künste, Natur, schöne, edle Gefühle, Ehrlichkeit, Wahrheitsstreben | Stoffwechsel- system: Ausgleich durch gute, soziale und vorallem sinnvolle Handlungen |
Quelle: "Mit einem Satz das Leben ändern", Axel Burkart