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Innerer Mut
Der Mensch sucht, wie man sagt, seine Stellung in der sozialen Welt und kommt nicht dazu, die ureigenste Initiative des seelischen Lebens, die völlige Freiheit des Innern zu finden.
Denn das Letztere ist unbequem: Man kann nicht in den eingelaufenen Bahnen denken, man muss aus diesen Bahnen heraus. Das kann man nur durch inneren Mut, das kann man nur durch innere Initiative, das kann man nur aus einem vollständigen Freiheitsgefühl heraus.
Bequem ist es, in ausgelaufenen Bahnen, die durch die Jahrhunderte vorgezeichnet sind, sich zu bewegen. Unbequem ist es, aus innerem Mut, aus innerer Freiheit, aus innerer Initiative heraus dasjenige zu suchen, was aus geistigen Höhen herunter die Forderungen des Geistigen unserer Gegenwart selber sind.
Rudolf Steiner (GA 77b, S. 17)
Mut durch die Michael-Kraft
Aber in der Welt hat sich mittlerweile manches ereignet. Der Mensch ist gewissermaßen von der Michael-Kraft (Erzengel Michael) abgefallen; der starre und straffe Materialismus des 19. Jahrhunderts ist ja ein Abfall von der Michaelkraft.
Aber im Objektiven, im äußeren Geistigen hat die Michael-Kraft gesiegt. Dasjenige, was der Drache hat erreichen wollen, durch die menschliche Entwickelung hat erreichen wollen, das wird nicht erreicht werden.
Aber das andere Große steht heute vor der menschlichen Seele, dass der Mensch aus eigenem, freiem Entschluss den Sieg des Michael über den Drachen wird mitmachen müssen. Das aber bedingt, dass der Mensch wirklich die Möglichkeit findet, aus jener Passivität des Verhältnisses zum Geistigen, in dem er heute so vielfach ist, herauszutreten und in ein aktives Verhältnis zum Geistigen zu kommen.
Die Michael-Kräfte lassen sich nicht erringen – auch nicht durch das passive Gebet durch irgendeine Art von Passivität. Die Michael-Kräfte lassen sich einzig und allein dadurch erringen, dass der Mensch mit seinem liebevollen Willen sich zum Werkzeug für die göttlich-geistigen Kräfte macht.
Denn die Michael-Kräfte wollen nicht, dass der Mensch zu ihnen fleht, sie wollen, dass der Mensch sich mit ihnen verbündet. Das kann der Mensch, wenn er mit innerer Energie die Lehren von der geistigen Welt aufnimmt. Der Mensch muss das Erlebnis des Geistigen wirklich haben können. Er muss dieses Erlebnis des Geistigen aus dem bloßen Gedanken, nicht etwa erst aus irgendeiner Hellsichtigkeit heraus, gewinnen können.
Rudolf Steiner (GA 223, S. 119 ff.)
Eine gute Beschreibung der Michael-Kräfte und des Kampfes Michaels mit dem Drachen finden Sie in folgendem Video von Christoph Bolleßen auf dem Youtube-Kanal Kulturepochen:


Quelle: Wikipedia (Datei:Martin Schongauer – Der Erzengel Michael (L 63).jpg –Wikipedia)
Angst und Furcht durch Ergebenheit überwinden

Was hemmt aus der Zukunft unsere Entwickelung, unseren Aufstieg zum Geistigen? Da brauchen wir nur daran zu denken, dass gerade jene Gefühle und Empfindungen, die wir schon nennen konnten, an unserem Seelenleben fressen: Angst und Furcht vor dem Unbekannten der Zukunft.
Wer ängstlich und furchtsam hinblickt auf das, was ihm die Zukunft bringen kann, der hindert seine Entwickelung, hemmt die freie Entfaltung seiner Seelenkräfte. Nichts ist eigentlich dieser freien Entfaltung der Seelenkräfte so hinderlich als die Furcht und Angst vor dem Unbekannten, das aus dem Strome der Zukunft in die Seele hereintritt. Was die Ergebenheit gegenüber der Zukunft bringen kann, darüber kann eigentlich nur die Erfahrung urteilen. Was ist Ergebenheit gegenüber den Zukunftsereignissen?
In ihrer idealen Gestalt wäre diese Ergebenheit jene Seelenstimmung, die sich immer sagen könnte: Was auch kommt, was mir auch die nächste Stunde, der nächste Morgen bringen mag, ich kann es zunächst, wenn es mir ganz unbekannt ist, durch keine Furcht und Angst ändern. Ich erwarte es mit vollkommenster innerer Seelenruhe, mit vollkommener Meeresstille des Gemütes!
Jene Erfahrung, die sich aus einem solchen Ergebenheitsgefühl gegenüber den Zukunftsereignissen ergibt, geht dahin, dass derjenige, der so gelassen, mit vollständiger Meeresstille des Gemütes der Zukunft entgegenleben kann und dennoch seine Energie, seine Tatkraft in keiner Weise darunter leiden lässt, die Kräfte seiner Seele in der intensivsten Weise, in der freiesten Art zu entfalten vermag.
(…..) in sich selber immer wieder den Gedanken hervorrufen , die Empfindung, den Impuls des Gemütslebens, dass das, was da kommen werde, sein muss, und dass es nach irgendeiner Richtung seine guten Wirkungen haben müsse.
Rudolf Steiner (GA 59, S. 113ff.)
Das esoterische Vaterunser
Aum! Amen!
Vater, der du warst, bist und sein wirst in unser Aller innerstem Wesen!
Dein Wesen wird in uns allen verherrlicht und hochgepriesen.
Dein Reich erweitert sich in unseren Taten und in unserem Lebenswandel.
Deinen Willen führen wir in der Betätigung unseres Lebens so aus,
wie du, o Vater, ihn in unser innerstes Gemüt gelegt hast.
Die Nahrung des Geistes, das Brot des Lebens, bietest du uns in Überfülle
in den wechselnden Zuständen unseres Lebens.Lasse Ausgleich sein unser Erbarmen an anderen für die Sünden an unserem Wesen begangen.
Den Versucher lässt du nicht über das Vermögen unserer Kraft
Rudolf Steiner, Vaterunser – AnthroWiki
in uns wirken, da in deinem Wesen keine Versuchung bestehen
kann; denn der Versucher ist nur Schein und Täuschung, aus der du, o Vater, uns durch das Licht deiner Erkenntnis sicher herausführen wirst.
Deine Kraft und Herrlichkeit wirke in uns in die Zeitläufe der Zeitläufe.
Aum! Amen!“
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„Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen“ von Johann Sebastian Bach BWV 146, Davina Clarke: Violinistin · Tom Foster: Cembalo · Hugh Cutting: Countertenor ·
Arie:
BWV146-NBA.pdf
Ich will nach dem Himmel zu,
nach dem Himmel will ich zu,
schnödes Sodom, ich und du
sind nunmehr geschieden.
Meines Bleibens ist nicht hier,
denn ich lebe doch bei dir
nimmermehr in Frieden.