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Die Dekadenz des Denkens in unserer heutigen Zeit
Im Laufe des 19. Jahrhunderts und bis in unsere Tage herein war der große Fortschritt auf dem äußeren materiellen Gebiete verbunden mit einem Zurückgehen der Denkkraft, des klaren sicheren Denkens.
Wo Wissenschaft getrieben wird, ist insbesondere das klare, und namentlich das sichere, das inhalterfüllte Denken zurückgegangen. Und da der Autoritätsglaube, trotzdem es die Menschen nicht glauben, in keiner Zeit so stark ist wie in unserer Zeit, so hat sich mitgeteilt die Trostlosigkeit in Bezug auf die Denksicherheit auch den weitesten Kreisen, dem ganzen populären Denken.
Rudolf Steiner (GA 165, S. 101f.)
Ausbildung im geistreichen Denken, Fühlen und Wollen statt nur im einseitigen Intellekt
Der Intellekt ist das Geistigste zunächst in uns; wenn wir ihn aber einseitig entwickeln, Gefühl und Wille nicht mit ihm, dann entwickeln wir immer den Hang, materialistisch zu denken.
Während in uns selbst der Intellekt das Geistigste ist während des physischen Erdenlebens, hat dieser Intellekt in uns den Drang nach dem Materialismus hin. Wir dürfen namentlich nicht glauben, dass, wenn wir den Intellekt entwickeln, wir auch das Geistige im Menschen entwickeln.
So paradox das klingt, so ist es doch wahr: wir entwickeln nur im Menschen die Anlage, das Materielle zu begreifen dadurch, dass wir seinen Intellekt entwickeln. Erst dadurch, dass wir geschmackvoll in ästhetischer Weise sein Gemüt, sein Gefühlsleben entwickeln, erst dadurch weisen wir den Intellekt des Menschen auf das Seelische hin.
Und erst dadurch, dass wir Willenserziehung treiben, selbst wenn diese Willenserziehung getrieben wird an äußerer Handfertigkeit, legen wir in den Menschen die Grundlage zum Hinordnen des Intellekts nach dem Geiste. Wenn so wenige Menschen heute einen Hang haben, den Intellekt nach dem Geiste hinzulenken, so beruht das darauf, dass der Wille so falsch erzogen wurde während der Kinderjahre.
Wodurch lernen wir aber als Lehrer, den Willen in der richtigen Weise zu erziehen? Ich habe schon letzthin darauf aufmerksam gemacht: Wir lernen es dadurch, dass wir das Kind vor allen Dingen sich betätigen lassen in der Kunst; dass wir möglichst früh Musik, Zeichnerisches, Malerisches nicht nur anhören und anschauen lassen das Kind, sondern, soweit es möglich ist, mittun lassen.
Neben dem bloßen Lese- und Schreibunterricht – ja schon Lese- und Schreibunterricht müssen aus dem Künstlerischen, das Schreiben aus dem Zeichnerischen und dergleichen sich heraus entwickeln –, neben all dem muss die Pflege des einfach elementaren Künstlerischen womöglich früh in der Erziehung auftreten, sonst bekommen wir willensschwache Menschen. Dazu kann dann kommen die Hinlenkung des jugendlichen Menschen auf dasjenige, was er arbeiten muss im späteren Lebensalter.
Rudolf Steiner (GA 297, S.60f )
Ohne Willen zu einem freien reinen Denken und Erkennen: kein freies moralisches Handeln
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Wir können von Freiheit des Menschen sprechen, wenn wir von jenen Handlungen des Menschen sprechen, die aus seinem freien Denken heraus gestaltet werden, wo der Mensch durch eine moralische Selbsterziehung dazu kommt, dass ihn die Instinkte, die Triebe, die Emotionen, sein Temperament nicht beeinflussen zu einer Handlung, sondern allein die hingebungsvolle Liebe zu einer Handlung. In dieser hingebungsvollen Liebe zu einer Handlung kann sich entwickeln, was aus der idealen Stärke des reinen sittlichen Gedankens hervorgeht. Das ist eine wirklich freie Handlung.
Rudolf Steiner (GA 79, Seite 128)
Nicht der Erkennende allein, nicht der Handelnde allein sondern der aus Erkenntnis Handelnde, nicht der blind Handelnde, nicht der nur denkende Theoretiker, sondern der aus Erkenntnis Handelnde, das ist der freie Mensch. Und da beginnt die Liebe, es gibt keine Liebe ohne Freiheit und keine Freiheit ohne Wahrheit und keine Wahrheit ohne denken.
Axel Burkart (höre Video oben)
Das Wesen des Christentums ermöglicht es jedem Menschen, sich einen individuellen schöpferischen Geist zu erringen
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Rudolf Steiner über Denkverbote (1916/1917)
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Rudolf Steiner (GA 167, S. 97ff)
Rudolf Steiner (GA 177, S. 96ff)