Informationsvideo von Axel Burkart und Hans Bonneval zur sozialen Dreigliederung:


Kurze Beschreibung der sozialen Dreigliederung
Die Dreigliederung des sozialen Organismus ist ein von Rudolf Steiner entworfenes und in den Jahren 1917–1922 detailreich ausgearbeitetes Leitbild für eine zukunftsorientierte gesellschaftliche Ordnung und Entwicklung.
Die von Steiner vorgeschlagene Soziale Dreigliederung beschreibt die Grundstruktur einer Gesellschaft, in der die Koordination der gesamtgesellschaftlichen Lebensprozesse nicht zentral durch den Staat oder eine Führungselite erfolgt, sondern in der sich die drei Bereiche des sozialen Lebens: Geistesleben (Kultur), Rechtsleben bzw. Politik und Wirtschaft selbst verwalten und relativ autonom den je eigenen Funktionsprinzipien folgen.
Der soziale Organismus, der den zentral verwalteten Einheitsstaat ablöst, soll analog des dreigliedrigen menschlichen Organismus aus dem lebendigen Zusammenwirken der drei selbstständigen Glieder des Wirtschafts-, Rechts- und Geistesleben entstehen. Das Wirtschaftsleben ist dabei vergleichbar dem Nerven-Sinnessystem, das Rechtsleben dem Rhythmischen System und das Geistesleben dem Stoffwechselsystem.
Das Wirtschaftsleben entfaltet sich auf der Grundlage des nutzbaren Bodens im Kreislauf der Warenherstellung (Produktion), des Vertriebs (Handel) und des Verbrauchs (Konsum). Es soll nach dem Prinzip der Brüderlichkeit durch Assoziationen geregelt werden.
Das Rechtsleben umfasst das eigentlich Politische und das Verwaltungsrecht und regelt das Verhältnis von Mensch zu Mensch nach dem Prinzip der Gleichheit in für alle gleich geltenden Gesetzen.
Das auf Freiheit gegründete Geistesleben wird nicht staatlich reglementiert und umfasst u.a. das gesamte Bildungswesen, das Gesundheitswesen, Kunst, Religion, technische Erfindungen, sowie auch die Rechtsprechung im Privat- und Strafrecht.
Dreigliederung des sozialen Organismus – AnthroWiki, Rudolf Steiner (GA197, S. 82f)
Die Dreigliederung des sozialen Organismus und der Ruf nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Im Grunde war schon die Tendenz nach der Dreigliederung des gesunden sozialen Organismus seit dem Ende des 18.. Jahrhunderts in dem Unterbewusstsein der Menschen vorhanden.
Und die Rufe nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, die nur dann Sinn bekommen werden, wenn einmal die Dreigliederung sich verwirklicht, sie bezeugten, dass diese unterbewusste Sehnsucht nach der Dreigliederung vorhanden war.
Rudolf Steiner (GA 190, S. 179)