Videoreihe von Axel Burkart









Der Tod als Auferwecker in die geistige Welt
Der Tod ist schrecklich oder kann wenigstens schrecklich sein für den Menschen, solange er im Leibe weilt. Wenn der Mensch aber durch die Pforte des Todes gegangen ist und zurückblickt auf den Tod, so ist der Tod das schönste Erlebnis, das überhaupt im menschlichen Kosmos möglich ist. Denn dieses Zurückblicken auf dieses Hineingehen in die geistige Welt durch den Tod ist zwischen Tod und neuer Geburt das allerwunderbarste, das schönste, grossartigste, herrlichste Ereignis, auf das der Tote überhaupt zurückschauen kann. So wenig wie von unserer Geburt in unserem physischen Erleben jemals wirklich steht – es erinnert sich ja kein Mensch mit den gewöhnlichen, nicht ausgebildeten Fähigkeiten an seine physische Geburt -, sicher steht immer der Tod da für die Seele, die durch die Pforte des Todes gegangen ist, von dem Auftauchen des Bewusstseins an. Er ist immer vorhanden, aber er steht da als das Schönste, als der Auferwecker in die geistige Welt hinein. Und er ist ein Belehrer wunderbarster Art, ein Belehrer, der wirklich für die empfängliche Seele beweisen kann, dass es eine geistige Welt gibt, weil er das Physische durch seine eigene Wesenheit vernichtet und aus dieser Vernichtung eben nur hervorgehen lässt dasjenige, was geistig ist. Und diese Auferstehung des Geistigen, mit dem vollständigen Abstreifen des Physischen, das ist ein Ereignis, das immer dasteht zwischen Tod und neuer Geburt. Das ist ein tragendes, ein wunderbar großes Ereignis, und in sein Verständnis wächst die Seele nach und nach hinein (…).
Rudolf Steiner (GA 157, S. 188)
Was ist Schönheit für die Verstorbenen?
Wir stehen vor den Zusammenhängen des Lebens viel
Rudolf Steiner (GA 157a, Schicksalsbildung und Leben nach dem Tode, vierter Vortrag, 7. Dezember 1915)
bewundernder noch, wenn wir sie durchdringen können mit
dem, was uns die Geisteswissenschaft an die Hand gibt, als wenn
wir sie nicht damit durchdringen können. Wenn der Tote in der
Seele eines Menschen, der mit ihm in einem Verhältnis hier
gestanden hat, eine Erinnerung an sich antrifft, so ist es immer
so, wie wenn ihm etwas entgegentreten würde, was ihm das
Leben verschönt, was ihm das Leben erhöht. Und setzt sich hier
für uns Schönheit aus demjenigen zusammen, was Kunst ist, so
setzt sich für die Toten Schönheit zusammen aus demjenigen,
was hinaufstrahlt aus den Herzen, den Seelen der an ihre Toten
sich erinnernden Menschen.
Gründe, weshalb Verstorbene längere Zeit an die Erde gebunden bleiben
Aber wenn der Mensch eintritt in die geistige Welt mit bloß physischen Vorstellungen, wird er ein Zentrum der Zerstörung.
Rudolf Steiner (GA 178, S. 38)
In unserer Zeit, in der sich eine gewisse materialistische Gesinnung notwendigerweise über die Erde hin ausbreitet, versäumen es die Menschen sehr leicht, sich spirituelle Vorstellungen anzueignen während ihres Erdenlebens. Und ich habe sogar gestern im öffentlichen Vortrage darauf aufmerksam gemacht, wie der Mensch, wenn er es versäumt, sich spirituelle Vorstellungen während seines Erdenlebens anzueignen, sich hereinbannt in das Erdenleben, gewissermaßen nicht heraus kann aus diesem Erdenleben, und dadurch zu einem zerstörenden Zentrum wird. Vieles von dem, was an zerstörenden Kräften wirkt innerhalb der Erdensphäre, kommt von solchen in diese Erdensphäre gebannten Toten. Man muss eher Mitleid haben mit solchen Menschenseelen, als irgendein kritisches Urteil fällen.
Rudolf Steiner (GA 182, S. 20)
Seelen, welche überhaupt nicht viel von dem entwickelt haben, was Empfindungen und Gefühle sind, die sozusagen über das Erdenleben hinausgehen, bleiben auch recht lange mit der Sphäre des Erdenlebens verbunden, verbunden durch ihr eigenes Begehren.
Wenn ein Mensch (….) ein ganzes Leben nur solche Gefühle und Empfindungen in sich ausgebildet hat, die sich durch Leibesorgane, durch Verhältnisse der Erde befriedigen lassen, dann kann er auch nicht anders, als eine gewisse längere Zeit mit der Sphäre der Erde verbunden bleiben.
Man kann durch ganz andere Triebe und Begierden noch, als man gewöhnlich wähnt, mit der Erdensphäre verbunden bleiben. Zum Beispiel recht ehrgeizige Menschen, denen es besonders darum zu tun ist, innerhalb der Erdenverhältnisse dieses oder jenes zu gelten, die den allergrößten Wert darauflegen, solche Geltung zu haben, die von Urteilen innerhalb der Erdenmenschheit abhängig ist, die entwickeln damit auch in ihrem Astralleibe einen Affekt, der sie längere Zeit sozusagen zu erdgebundenen Seelen macht.
Es braucht nicht einmal immer daran gedacht zu werden, dass solche Seelen durch ganz unedle Motive, obwohl das meist der Fall Ist, an die Erde gebunden bleiben; es können auch Sorgen sein, welche für das empfunden werden, was man auf der Erde zurückgelassen hat. Solche Sorgen für zurückgelassene Freunde, Verwandte, Kinder, können auch in gewisser Weise wie eine Art Schwere wirken und die Seele in der Erdensphäre zurückhalten.
Wenn wir wissen, dass zum Beispiel ein Hingestorbener diese oder jene Sorge für Lebende empfinden kann (….), so ist es gut für die weitere Entwickelung des Toten, diese Sorge ihm abzunehmen. Man erleichtert das Leben eines Toten in der Tat dadurch, dass man ihm zum Beispiel abnimmt die Sorge um ein Kind, das er unversorgt zurückgelassen hat. Wenn man also etwas tut für das Kind, so nimmt man in der Tat dem Toten eine Sorge ab, und es ist dies gerade ein rechter Liebesdienst.
Rudolf Steiner (GA140, S. 267f)
Empfehlung des Vorlesens als Geistesnahrung für die Toten
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Es empfehlen sich die Grundwerke Rudolf Steiners, wie „Theosophie“ (GA 9), vor allem die Passagen zum Seelen- und Geisterlande, und „Die Geheimwissenschaft im Umriss“, vor allem die Passagen zur Welt- und Menschheitsentwicklung, (GA 13), wegen deren gedanklicher Klarheit, sowie „Anthroposophische Leitsätze“ (GA 26), wegen deren gedanklicher Dichtigkeit und um beim Toten Verständnis für das Wesen der Anthroposophie wecken zu können, zum Vorlesen für die Toten. Auch „Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit“ (GA 15) und „Drei Schritte der Anthroposophie“ (GA 25) erscheinen dafür geeignet zu sein.
Studienblatt Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur zu seelisch-geistigen Fragen:
http://www.sterbekultur.ch/index_htm_files/3.2%20Vorlesen%20den%20Toten.pdf
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