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Zum Begriff „Lebensäther“ siehe Erklärung unter dem Video im Youtube-Kanal

Zukunftszeiten
Denn es müssen in Zukunftszeiten die Menschen füreinander sein und nicht der eine durch den andern. So wird das Weltenziel erreicht, wenn jeder in sich selber ruht und jeder jedem gibt, was keiner fordern will.
Rudolf Steiner (GA 44, S. 135f.)
Er (ein Eingeweihter, ein Hellsichtiger der alten Zeit) musste sagen: Wenn die Menschen immer mehr und mehr voneinander isoliert werden, ein jeder sich immer mehr in seinem eigenen Ich verhärtet, wenn die Trennungslinien, die Seele von Seele scheiden, immer stärker werden, so daß sich Seele und Seele immer weniger verstehen kann, dann werden die Menschen in der äußeren Welt immer mehr zu Streit und Hader kommen, der Streit aller gegen alle auf der Erde wird an die Stelle der Liebe treten. Das wäre das Ergebnis gewesen, wenn die Entwickelung des Menschenblutes stattgefunden hätte ohne das Christus-Ereignis. Rettungslos wären alle Menschen ausgesetzt gewesen dem Streit aller gegen alle, der ja auch so kommen wird, aber nur für diejenigen, welche sich nicht in der richtigen Weise mit dem Christus-Prinzip durchdrungen haben. So sah ein solcher prophetisch Schauender ein Ende der Erdenentwickelung, das seine Seele mit Schrecken erfüllen konnte. Er sah: Weil Seele nicht mehr Seele verstehen kann, so muss Seele gegen Seele wüten!
Darum ist es von Wichtigkeit, dass, wenn man die ganze Schärfe und Stärke des Christus-Impulses einsieht, man zu der Erkenntnis einer großen Wahrheit gelangt. Man muss einsehen: Draußen würde ohne den Christus-Impuls durch die Isolierung und Absonderung der Menschen, durch die Gegeneinanderstellung der Menschen etwas herbeigeführt werden wie ein Kampf ums Dasein – was heute dem Menschen auch aufdisputiert wird von einer materialistisch-darwinistischen Theorie -, ein Kampf ums Dasein, wie er in der Tierheit waltet, wie er aber in der MenschenweJt nicht walten sollte. Man könnte grotesk sprechen und sagen: Am Ende der Erdentage wird einmal die Erde das Bild bieten, das gewisse Materialisten im Sinne einer darwinistischen Theorie hinzeichnen von der Menschheit, indem sie es von der Tierwelt entnehmen! Heute aber ist diese Theorie, auf die Menschheit angewendet, falsch. Sie ist richtig für die Tierheit, aus dem Grunde, weil eben in der Tierheit kein solcher Impuls waltet, der den Streit in Liebe verwandelt. Christus wird durch die Tat, als geistige Kraft in der Menschheit, widerlegen allen materialistischen Darwinismus!
Damit man aber das einsieht, muss man sich klarmachen, dass die Menschen nur dadurch in der sinnlichen Außenwelt davon abkommen können, äußerlich gegeneinander zu stehen durch ihre verschiedenen Meinungen, Gefühle und Taten, wenn sie in sich das bekämpfen, in sich das ausmachen, was sonst in die Außenwelt ausströmen würde. Derjenige wird nicht die andere Meinung in der anderen Seele bekämpfen, der zunächst einmal das, was in ihm zu bekämpfen ist, bekämpft, der in sich die Harmonie herstellt zwischen den verschiedenen Gliedern seiner Wesenheit.
Er wird der Außenwelt so gegenübertreten, dass er nicht ein Streitender, sondern ein Liebender ist. Um die Ableitung des Streites von außen in das Innere des Menschen, darum handelt es sich. Die Kräfte, die in der Menschennatur walten, müssen sich innerlich bekämpfen. Zwei sich entgegenstehende Meinungen müssen wir in der Weise ansehen, dass wir sagen: So ist die eine Meinung, man kann sie haben. So ist die andere Meinung, man kann sie haben. Aber wenn ich nur die eine Meinung als berechtigt anerkenne, wenn ich nur das, was ich will, als berechtigt ansehe, und die andere Meinung bekämpfe, so komme ich auf dem physischen Plan in Streit. Nur meine Meinung festigen, heißt egoistisch sein. Meine Handlung als die einzig berechtigte ansehen, heißt egoistisch sein.
Rudolf Steiner (GA112, S. 206f.)
Der Friede, ein höherer Bewusstseinszustand

Der menschliche Organismus stellt einen Mikrokosmos dar, der genau nach dem Vorbild des Makrokosmos aufgebaut ist, und das bedeutet, dass zwischen den beiden ein Verbindungsnetz besteht. (…)
Bemühen wir uns nun einmal zu verstehen, was der Frieden ist. Der physische Körper wird von einer ganzen Reihe von Organen gebildet, die untereinander verbunden sind. Jedes hat seine besondere Aufgabe, jedoch müssen alle miteinander in harmonischer Übereinstimmung sein, denn sonst treten Störungen auf. In der Musik würde man das Dissonanzen nennen. Wenn also alle Organe ihre Arbeit uneigennützig und unpersönlich für das Wohl des ganzen Organismus ausführen, ist der Mensch wohlauf und im Frieden. Allerdings sind dieses Wohlbefinden und dieser Frieden noch rein physische Zustände. Um Frieden für Seele und Geist zu erlangen, muss man weitaus höher hinaufsteigen.
Alle Organe, die den anderen, den psychischen Organismus bilden, müssen frei von Egoismus, Zwiespältigkeit und Voreingenommenheit in Harmonie miteinander schwingen, so wie die Organe des gesunden Körperorganismus.
Demnach sind Frieden und Harmonie höhere Bewusstseinszustände. Da der Frieden nun aber doch auch vom Organismus des Körpers abhängt, und da die geringsten Unstimmigkeiten, die in diesem auftreten, die psychische Harmonie stören können, muss alles in Harmonie sein, damit sich völliger Friede einstellt.
Was man sich allgemein unter Frieden vorstellt, ist noch nicht der wahre Frieden. Verspürt man einige Augenblicke oder einige Minuten weder Aufregung noch sonstige Störungen, so kann man das noch nicht Frieden nennen, denn das ist ja kein dauerhafter Zustand. Hat sich der wahre Frieden einmal eingestellt, kann man ihn nicht mehr verlieren. Frieden zu haben bedeutet nicht nur, sich eine Zeit lang gut, ruhig und sorglos zu fühlen, das ist etwas viel Tiefergehendes, Wertvolleres. Es ist nämlich ein Ergebnis, und zwar wovon? Das werdet ihr gleich sehen. Wenn in einem Orchester alle Instrumente gut gestimmt sind und alle Musiker den Weisungen des Dirigenten folgen, ist das Ergebnis vollkommene Harmonie. Und im Menschen ist der Frieden ebenso ein Zustand der Harmonie, ein vollkommenes Zusammenspiel aller Elemente, Kräfte, Gedanken und Gefühle.
Dieser tiefe Frieden, den man gar nicht in Worte fassen kann ist sehr schwierig zu erreichen, denn dafür braucht man Willenskraft, Liebe und ein großes Wissen. Wenn der Schüler anfängt, das Wesen und die Eigenschaften aller Elemente in sich kennen zu lernen und zu verstehen, wenn er darauf Acht gibt, niemals etwas in sich hereinzulassen, was die Harmonie zwischen diesen Elementen stören könnte, und wenn es ihm schließlich gelingt, alles aus seinem Organismus sowie aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt auszuscheiden, was damit nicht in Einklang schwingt, dann erlangt er Frieden.
Omraam Mikhaël Aïvanhov (aus «Der Friede, ein höherer Bewusstseinszustand», Buchreihe Izvor, Band 324, 324 – Der Friede, ein höherer Bewusstseinszustand (prosveta.de)